Direkt zum Hauptbereich

Santa Elena - Monteverde

Santa Elena ist ein kleines touristisches Dorf in der Nähe des Nebelwaldes Monteverde. Das Klima dort war für costa-ricanische Verhältnisse recht frisch und stürmisch und es hat eigentlich täglich geregnet. Aufgrund des Regens haben wir es leider nicht zu einer Wanderung durch den Wald geschafft, aber dafür haben wir zwei andere Touren gebucht. 

An einem Tag machten wir eine Conopy-Tour, die längste in Monteverde. Morgens wurden wir mit einem Kleinbus an unserem Hostel abgeholt und fuhren etwa eine halbe Stunde in den Wald zu der Canopy-Station. Dort bekamen wir eine Ausrüstung mit vielen Gurten, Helm und Handschuhe und nach einer kleinen Gruppeneinweisung ging es los. 

Beim Canopy gleitet man, an einem Karabinerhaken befestigt, an einem Drahtseil befestigt zwischen Bäumen oder Schluchten. Je nachdem wie schwer man ist, kann man schon bis zu 30 km/h schnell werden. Ich war leider viel zu oft zu langsam, sodass ich das restliche Stück bis zur nächsten Plattform mich am Seil entlang ziehen musste. Die schnellste Strecke ging 1 km lang in 150 Meter Höhe über ein Tal. Diese musste man zu zweit fahren, sodass ich als Kleinere nichts machen musste und Julian lenken und am Schluss uns abbremsen musste.


Am lustigsten war die Tarzan-Schaukel: Am Bauch wurde man an einem langen Seil befestigt und dann musste man von einer Plattform abspringen. Zunächst flog man einige Sekunden im freien Fall nach unten und dann schaukelte man hin und her, bis man wieder eingefangen und zurück zur Plattform gezogen wurde. Der Sprung nach unten kostete schon einige Überwindung, nicht alle aus unserer Gruppe haben es deshalb gemacht. 




Zum Schluss kam dann das Highlight und zwar der Superman: Wir wurden umgegurtet, sodass wir jetzt am Rücken an das Seil gehängt werden konnten. Die Füße wurden auch hinten am Seil befestigt, sodass wir komplett in der Luft hingen. Dann ging es einen Kilometer talabwärts und zwar in 200 Meter Höhe. Wir fühlten uns ein bisschen wie Superman! Am Schluss wurden wir ziemlich heftig abgebremst.


Die Canopy Tour ging 3 Stunden und hat total Spaß gemacht, nebenbei konnte man die schöne Aussicht auf den Wald und die Täler genießen. Bevor wir zurückfuhren konnten wir noch einen Blick auf das werfen, was uns am nächsten Tag erwarten sollte!

Am Nachmittag waren wir noch in einem Baumhaus-Café etwas trinken. Das Café wurde direkt im 1. Stock um einen riesigen Baum gebaut. Über einem waren Äste, an denen Lichterketten und Lampions hingen, was sehr beeindruckend aussah.

Am nächsten Morgen ging es wieder zur Canopy-Station, dieses mal jedoch um Bungee zu springen. Nachdem wir gewogen waren und ich zum Glück das Mindestgewicht überschritten hatte, sodass ich auch springen durfte, gingen wir mit zwei Guides und ein paar anderen Spring-Willigen zu einer Plattform. Von dort waren über ein Tal Seile gespannen, auf denen ein kleines Wägelchen bis zur Mitte des Seils fuhr. Es durften immer zwei Personen mit dem Wagen fahren, sodass wir ersteinmal ein paar Sprünge beobachten konnten.

Zum Glück regnete es nicht, aber es stürmte an diesem Tag unglaublich heftig, was das Springen nochmals unheimlicher machte.

Julian war der erste von uns beiden der gesprungen ist, weil ich mit einem anderen Seil für weniger Gewicht springen musste. Wir bekamen einen Hüftgurt an und wurden an und Bänder an den Knöchel, um daran das Seil zu befestigen. Da wir Wanderschuhe anhatten und man damit das Seil nicht an den Knöchel befestigen konnte, sprangen wir in Socken. Insgesamt waren wir jedoch nicht so stark abgesichert, wie das in Deutschland der Fall ist beim Bungee-Springen, aber es ist dort noch nie was passiert und jeden Tag springen mehrere Menschen.



Julian wurde dann mit einem Gondelwagen zur Seilmitte gefahren. Wegen dem Wind war es ziemlich wackelig und man konnte von dort aus ziemlich tief ins Tal schauen. Der Sprung war 142 Meter hoch, der höchste in ganz Mittelamerika und nochmal etwas anderes als die 50 Meter Sprünge in Deutschland.

Ich habe mir Julians Sprung von einer Aussichtsplattform angeschaut und gefilmt, nur ist das Video leider nichts geworden, da es ziemlich windig und trüb war und die Filmposition etwas schlecht war. Nach dem Sprung hing man dann kopfüber am Seil und musste warten, bis sie von oben ein anderes Seil runter ließen, dass man dann einfangen musste (was schwer war, weil es so gestürmt hat und das Seil wild durch die Gegend geweht ist). Dann musste man sich kopfüber das andere Seil am Bauch einhaken und wurde nach oben auf die Plattform gezogen.

Nachdem alle männlichen Personen gesprungen waren, wurde das Seil gewechselt, damit noch eine Tica und ich springen konnten. Da sich die andere nicht getraut hat, bin ich als erste mit dem neuen Seil gesprungen und es gab natürlich keinen Vorspringer, sodass ich gehofft habe, dass das Seil gut befestigt war.



Die größte Überwindung war eigentlich nur der Absprung, aber die beiden Guides haben einen Countdown gezählt und dann bin ich sofort gesprungen. Weil wenn,man es nicht gleich macht, wird es nur noch schwieriger. Der Flug war relativ lang und mich hat es noch 3 mal bis fast ganz oben zurück geschleudert. Das schlimmste war eigentlich nur, dieses andere Seil kopfüber einzufangen und auch noch richtig an mir zu befestigen und dann zu warten bis ich die 143 Meter nach oben gezogen war.


Vom starken Sturm und vom Flugwind haben meine Augen getränt, aber ansonsten ging es mir nach dem Sprung super. Es war nur komisch in Socken zu springen. Auf jeden Fall hat uns beiden der Bungee- Sprung Spaß gemacht und wir würden es jederzeit wieder machen.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nur ein schwaches Erdbeben ...

Als wir am Mittwoch Vormittag in der Municipalidad die Erdbebensimulation geübt haben, hätte keiner gedacht, dass es gleich am nächsten Tag ein Erdbeben geben wird. Am Donnerstag Vormittag gegen halb zwölf fing es aufeinmal an zu wackeln. Ehrlich gesagt hab ich mir ersteinmal gar nichts dabei gedacht, weil die Büros so schlecht gebaut sind, dass hier öfter einmal Boden und Wände durch das Getrampel auf den Gängen vibrieren. Meine A rbeitskollegin ist allerdings gleich panisch aufgesprungen und hat mich von meinem Stuhl hochgezogen und zur Tür ges chleppt. Auf den Gängen war ein großer Tumult und alle sind schon hektisch zur Feuerwehrtre ppe gerannt. Allerdings war das Beben so kurz, dass es schon wieder vorbei war bis wir an der Treppe waren. Deshalb standen alle Mitarbeiter ersteinmal ratlos im Gang und überlegten was sie jetzt machen soll ten. Einige waren so in Panik, dass sie trotzdem noch runter gegangen sind. Wir sind  wieder zurück ins Büro. In der Aufregung hat...

Ein weihnachtliches erstes Adventswochenende

Letzten Freitag ging es mir zum Glück endlich wieder besser und ich konnte wieder einigermaßen normal essen =) Das war auch gut so, denn am Freitag Abend fand Julians deutscher Weihnachtsabend im Centro Goethe statt. Nach der Arbeit bin ich dann am Freitag Nachmittag gegen vier Uhr mit dem Bus nach San José gefahren. Bis ich allerdings beim Goethe-Zentrum ankam hat es eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Ich musste nämlich erst mit dem Bus bis nach San José und dann nochmal umsteigen in einen anderen Bus nach Pavas (der Stadtteil, in dem das Goethe Zentrum liegt). In meinem Bus, in dem ich schon total eingequetscht stand, war zu allem Pech auch noch ein Prediger, der lautstark aus der Bibel gepredigt hat und auch noch sämtliche Fahrgäste persönlich belehrt hat. Da Feierabendverkehr war am Freitag Abend, bin ich mit dem Bus nicht so Recht voran gekommen und hab über eineinhalb Stunden gebraucht. Unvorstellbar, dass das Julian jeden Tag mitmachen muss. Das Centro Goethe befindet sich...

Ein paar Tage Karibikfeeling

Am Montag Morgen sind wir als aller erstes ins Hostel Hansi umgezogen, welches von einer deutschen Besitzerin geführt wird und nach ihrer Katze benannt ist. Wir hatten ein schönes sauberes Zimmer, sogar mit eigenem Balkon nicht weit vom Meer entfernt.  Bocas del Toro besteht aus mehreren verschiedenen kleinen Inseln, die alle mit Wassertaxis (kleine Boote) zu erreichen sind. Die größte Insel ist die Isla Colón, die sehr touristisch ist: In dem kleinen Ort sind Restaurants und Hotels direkt am Ufer bzw. ins Wasser gebaut. Viele Restaurants und Bars haben eine Terrasse oder Stege im Wasser, von denen man einen schönen Blick über das Meer hat.  Vor allem abends, wenn Lichter und bunte Lampen leuchten. Da gerade Weihnachtszeit ist, hing überall Weihnachtsbeleuchtung, sodass abends eine noch viel schönere Atmosphäre herrschte, als im Sommer. Am Montag haben wir uns dann an einem kleinen Fahrradverleih im Ort zwei Fahrräder ausgeliehen um an einen Strand (...