Letzten Samstag und Sonntag verbrachten
wir in Jacó, einem Ort an der Pazifikküste. Nachdem Julian fertig
mit arbeiten war, sind wir von San José vom Coca Cola Busbahnhof
nach Jacó gefahren. Da die Busse an die Pazifikküste sehr
ausgebucht sind um diese Jahreszeit (es ist ab Dezember
Hauptsaison in Costa Rica) mussten wir eine Stunde auf den nächsten
Bus warten und haben glücklicherweise die beiden vorletzten
Sitzplätze bekommen. Sonst hätten wir nochmal warten müssen oder
im Stehen fahren, das wollten wir aber nicht. Die Fahrt nach Jacó
war nicht so lange, wir haben ungefähr zweieinhalb Stunden gebraucht
und sind durch den tropischen trockenen Wald und einige Dörfer wie
Orotina gefahren. An der Straße entlang befanden sich oft Obst- und
Gemüsestände und kleine Sodas, wie die Gaststätten hier genannt
werden.
In Jacó angekommen waren wir doch sehr
überrascht von der touristischen Skyline: Wenn wir nicht gewusst
hätten, dass wir in Costa Rica sind, hätten wir auch in einem
Touristenzentrum auf Mallorca sein können. Es gab unglaublich viele
große Luxus-Hotelkomplexe und auf der Hauptstraße reihten sich
Restaurants, Souvenirshops und Eisdielen aneinander.
Vom Busbahnhof in Jacó haben wir uns
dann ein Taxi bis zu unserem Hostel genommen, welches wir zuvor
bereits gebucht hatten und etwas im Süden außerhalb vom Ortskern
lag. Hostel Kangaroo war sehr schön, in seiner Umgebung war nicht
mehr so viel von der überlaufenen Touristenmetropole zu spüren. Wir
hatten ein Zimmer im ersten Stock mit eigenem Bad. Im Hostel gab es
einen Aufenthaltsbereich, gemeinsame Küche und einen Pool. Zudem gab
es noch einige Hunde (ich glaub es waren 4-5 der verschiedensten
Arten) und eine süße Babykatze.
Da das Hostel nur 300 Meter vom Strand
entfernt lag, wollte ich unbedingt noch das Meer sehen. Da es aber
schon halb sechs war und dunkel (ab fünf wird es in Costa Rica
ziemlich schnell stockdunkel), war der abgelegene Weg zum Strand
etwas unheimlich, denn auf dem Weg waren einige einheimische
Jugendliche und es erschien uns dann doch zu gefährlich im Dunkeln
allein dort vorbei zu gehen. Zumal wir vor unserer Fahrt nach Jacó
einige Schauergeschichten (wie gefährlich es hier sei) von den Ticos
erzählt bekommen haben.
Deshalb haben wir uns entschieden
zurück zum Ort zu gehen und etwas zu essen und einen Supermarkt zu
suchen. Brian, das Personal vom Hostel, der dort quasi lebt, hat uns
angeboten das wir die Fahrräder bis in den Ort nehmen könnten. Allerdings
gab es nur ein fahrtüchtiges. Bei den anderen fehlte entweder ein
Pedal oder der Sattel. Das erschien uns dann doch zu stressig,
deswegen sind wir ungefähr 20 Minuten gelaufen.
Im Ort haben wir dann ein chinesisches
Restaurant (The Wok) gefunden, indem wir was gegessen haben und ich
fand das Essen dort noch besser als bei allen Chinesen bei denen ich
bisher gegessen habe. Die Kellnerin war sehr nett, wenn auch etwas
verwirrt. Aber sie hat Julian mehrere Soßen testen lassen, da er
sich nicht entscheiden konnte, welche am unschärfsten ist. Am
Schluss hatten wir dann Wok und curry Soße und diese waren frisch
zubereitet und haben so gut geschmeckt.
Danach haben wir noch in einem
Supermarkt Wasser, Bier aus Nicaragua und costa-ricanischen Wein
gekauft. Hier wird nicht so viel Wein produziert wie in Deutschland, deshalb war
ich sehr gespannt, wie er wohl schmeckt. Zudem ist Wein hier sehr
teuer, es gibt auch keine 2 Euro Weine und Sekt kann man auch fast
nicht bezahlen. Das war der günstigste Wein im Supermarkt, hat
gerade mal etwa 8 Dollar gekostet (das ist hier wirklich sehr
günstig!) und hat vielleicht auch seinen etwas seltsamen Geschmack
erklärt. Vor allem sind sie Korken hier nicht aus Kork, sondern
gemischt mit einer Gummimasse, sodass wir ihn nicht aus der Flasche
bekommen haben und letztendlich in der Weinflasche dann viele kleine
Korkenstückchen waren.
Das Fazit ist also: Wein aus Costa Rica
sollte man nicht kaufen und importierter Wein ist für uns nicht
bezahlbar.
Als wir zurück im Hostel waren haben
wir uns zu den anderen Hostelgästen gesetzt und uns unterhalten. Es
waren ziemlich viele Deutsche in dem Hostel. Brian hat dann ein
anderes deutsches Pärchen und uns gefragt, ob wir mitkommen wollen
zu einem Reggae Konzert und danach das Nachtleben in Jacó kennen zu
lernen. Wir sind dann alle zusammen mit dem Taxi in die Stadt
gefahren und waren zunächst in einer Bar, in der eine Reggae Band
gespielt hat. Nach dem Konzert sind wir weiter in den Orange Club, in
dem ziemlich viele Touristen waren. Interessant ist, dass man hier
sein nicht leer getrunkenes Getränk am Ausgang immer in einen
Plastikbecher gefüllt bekommt und dann weiter gehen kann. Zum
Schluss waren wir noch in einer einheimischen Bar, in der sich
hauptsächlich Jugendliche aus Nicaragua treffen. Die Musik dort war
schon etwas anders, viel traditioneller. Wir sind dann gegen zwei
zurück, weil wir am nächsten Morgen früh aufstehen wollten um zum
Strand zu gehen.
Am nächsten Morgen haben wir in einem
Soda gefrühstückt: Gallo Pinto mit Rührei, Kochbanane, Brot und
Kaffee. Dazu gab es eine Salsa aus Zwiebelringen und Chili, die
unglaublich scharf war, besonders die Chili. Ich hatte auf meinem ganzen Gesicht Schweißperlen nachdem ich eine Chili gegessen hatte,
was Julian natürlich unglaublich lustig fand.
Nach dem Frühstück sind wir zum
Strand und wollten uns ein Surfbrett ausleihen. Allerdings waren
gerade alle ausgeliehen, sodass wir zur Entschädigung zwei
Liegestühle mit Sonnenschirm angeboten bekommen haben. Dort haben
wir dann gewartet bis wieder welche frei waren.
Julian hat extra ein Longboard statt
ein Shortboard ausgeliehen, damit ich das Surfen auch probieren
konnte. Zuerst war Julian eine Weile surfen und später hab ich es
auch probiert. Julian kann es schon sehr gut, ich fand es schon etwas
schwer und bedarf noch einiger Übung. Vor allem hatte ich nicht die
passende Badebekleidung an. Wir hatten leider auch nicht so viel Zeit
zum Surfen, da wir um 16 Uhr schon wieder zurück fahren mussten.
Auf der Rückfahrt konnten wir vom Bus aus noch einen schönen Sonnenuntergang über dem tropischen Wald beobachten.
Am Sonntagabend haben wir uns dann in
Alajuela noch Pizza in unser Hostel bestellt, was für mich leider
nicht besonders gut war.
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